Aktuell  (1.05.2020)
Spenden Verein

Finanzielle Situation


Seit dem Bestehen unserer Initiative (1991) unterstützen wir verschiedene Projekte im Nordosten von Brasilien aus den Einnahmen von Spenden und eigenen Aktivitäten. Es geht immer darum, unseren Partnern  die notwendige Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.. Das war bisher immer ohne Schwierigkeiten möglich.


In den letzten 2 – 3 Jahren fällt uns dies aber immer schwerer:


Der Wert des brasilianischen Real gegenüber dem Euro steigt fühlbar. Da wir nur Partner in Brasilien haben, sind wir gezwungen, jährlich erheblich höhere Beträge nach Brasilien zu überweisen, wenn wir die notwendigen Aufgaben sicherstellen wollen.

Ein weiterer Kostenfaktor wird bei unserem Projekt „Landwirtschaftliches Fachstudium für Jugendliche aus Kleinbauernfamilien“ an der Fachschule in Juazeiro/Bahia zusätzlich deutlich:

Wir finanzieren 16 Jugendlichen (Mädchen und Jungen) das 4-jährige Studium mit jeweils dem halben Mindestlohn, der von der brasilianischen Regierung festgelegt wird + Fahrtkosten und Anteile des Schulmaterials. 2009 waren das insgesamt ca. 14.000,00 €, 2011 sind es schon 18.100,00 € - mit steigender Tendenz.

Obschon unsere Spendeneinnahmen relativ stabil sind, müssen wir die Zahl der Stipendiaten kürzen, wenn die Kosten weiter steigen und neue Einnahmen ausbleiben! Das wäre für die Jugendlichen, das Projekt und den Nordosten, - vielfach das „Armenhaus“ Brasiliens genannt, - fatal.

Um diese Kürzung zu verhindern, suchen wir verstärkt Partner oder Sponsoren, die unsere Arbeit unterstützen.



Kurze „Vita“ der Brasilien-Initiative  Nordestino e.V.



1989 : Die Katholischen Kreisbildungswerke Wesel und Kleve führten eine Studienfahrt in den Nordosten Brasiliens durch. Leitung : Norbert Riepe, Kreisbildungswerk Wesel und Fernando Schnitker, Franziskaner/Brasilien. Die Nachbereitung der Fahrt gibt den Anstoß zur Gründung der Brasilieninitiative Nordestino e.V..

27. Juni 1991: Gründung der Brasilieninitiative Nordestino e.V.

1991:  Erster Partner ist die PHSA in Campina Grande ( Grundschule Kl. 1-4 / 40 Schüler: Schüler und Kursteilnehmer bekommen täglich eine warme Mahlzeit! Weitere Schwerpunkte: Begleitung von Schwangeren u.a. medizinische Hilfen, Nähkurse, Kreativkurse;)

Oktober 1991: die erste Ausgabe der Informations – Zeitung „Solidariedade“ erscheint. Sie ist für Mitglieder und Spender vorgesehen und wird auch bei Veranstaltungen verteilt.

1991 Der Verein wird beim Vereinsregister eingetragen

1992 Die Gemeinnützigkeit wurde beantragt. Der Verein wird als gemeinnützig anerkannt und ist es seitdem bis heute.

1992 IRPAA wird zweiter Partner der Brasilieninitiative ( Kurse für Kleinbauern; Beratung von Kleinbauern; Ausbau Schulungsgelände; Schulungsmaterial wird erstellt..............

Im Laufe der Jahre kommen noch 3 weitere Projektpartner hinzu.


Die sachlichen Kosten der Vereins werden durch die Mitgliedsbeiträge gedeckt. Alle Mitarbeit ist unentgeltlich, selbst Telefon- und Fahrtkosten trägt jeder Mitarbeiter selbst.


In diesem Jahr (2011) erreichte die Summe der Projektförderungen über 1 Millionen Euro seit der Gründung. Das ist für einen relativ kleinen Verein, der im Juni 20 Jahre „jung“ wird, keine schlechte Empfehlung.



Hier ist die Brasilieninitiative tätig:


Der Nordosten Brasiliens ist weitgehend „semi-arides“, d. h., halbtrockenes Gebiet mit einer 8-9monatigen „Trockenzeit“, in der es keinen Regen gibt   und einer 3-4monatigen „Regenzeit“  mit  meist unregelmäßigen und heftigen Regenfällen, die kaum ertragreiche Feldarbeit  ermöglichen.

In den ländlichen Regionen gibt es keine öffentliche Wasserversorgung. Das Wasser für die Familie schleppen Frauen und Kinder von mehr oder weniger weit entfernten Brunnen oder Wasserlöchern nach Hause. Es gibt auch mehrjährige Trockenzeiten, in denen es nicht regnet.

Arbeitsplätze gibt es kaum. Größere Städte gibt es nur  wenige und die sind meist weit entfernt von den Wohnungen der Kleinbauernfamilien. Es gibt nur wenig öffentlichen „Nahverkehr“ und für die Kinder und Jugendlichen oft keine oder schlechte Schulen. So ist es zu erklären, dass trotz der staatlichen „Schulpflicht“ weit mehr als 50% der Bevölkerung Analphabeten sind.

Die Familien wohnen meist  weit verstreut im Bereich einer Ortschaft und ernähren sich weitgehend von (verbotener) Jagd auf Kleintiere,  dem Sammeln von Früchten im Sertao  und versuchen, in der Regenzeit Mandioka, Bohnen und Mais anzubauen. Oft gibt es keine Ernte, da der Regen zu unregelmäßig fällt oder  ganz ausbleibt.

Eine scheinbar aussichtslose Situation für ein gutes, einkömmliches Leben im Sertao!

Unser Partner „IRPAA“ (Institut für kleinbäuerliche und nachhaltige Landwirtschaft und Viehhaltung) hält seit etwa 20 Jahren dagegen und sagt: Der trockene Nordosten ist ein Lebensraum in dem man mit den richtigen Methoden vom Ertrag der Landwirtschaft (gut) leben kann.

Das Konzept von „IRPAA“ heißt:

CONVIVÊNCIA COM O SEMI-ÁRIDO:  Im Einklang leben mit dem halbtrockenen Klima und für unser Projekt: „Landwirtschaftliches Fachstudium für Jugendliche aus Kleinbauernfamilien“

Die Umsetzung  dieses Konzeptes wird das Leben im Sertao positiv verändern!

Unsere gut ausgebildeten Partner sind es, die dieses Konzept verbreiten und begleiten. Sie sind regelmäßig in den kleinen Orten präsent, kennen die Bedürfnisse der Menschen und gehen mit ihnen gemeinsam die Probleme an.

Jährlich verlassen vier von uns geförderte Studenten die Fachschule, um die  Idee des Lebens mit dem halbtrockenen Klima des Nordostens weiter zu verbreiten wenn wir ihnen die notwendige Ausbildung hierfür ermöglichen können.


Norbert Riepe, 2. Vorsitzener